Die Osteopathie ist eine ganzheitliche und manuelle Therapie, die der Diagnose und Behandlung von Funktionsstörungen dient.
Die Osteopathie wurde Mitte des 19. Jahrhunderts vom amerikanischen Arzt Andrew Taylor Still ( 1828- 1917) begründet. Am Anfang des Jahrhunderts kam die Osteopathie nach Großbritannien, in den fünfziger Jahren gelangte sie nach Frankreich, und Belgien und in den achtziger Jahren nach Deutschland. Inzwischen ist die Osteopathie in vielen Ländern ein bewährtes und allgemein anerkanntes ganzheitlich medizinisches Konzept. Die Ausbildung erfolgt in einem 5 Jahresstudium.
Eine wesentliche Grundlage der Osteopathie ist die Erhaltung der Bewegung und der Beweglichkeit von Gewebe im gesamten Organismus. Der Körper stimmt alle lebensnotwendigen Funktionen in ständiger Wechselwirkung aufeinander ab.
Die Bedeutung der Osteopathie liegt im Auffinden und Behandeln der Ursachen der Beschwerden. Mit seinen geschulten Händen ertastet der Osteopath Funktionsstörungen, löst diese und hilft dem Körper Selbstheilungskräfte zu aktivieren.
Ziel
Eine Verbesserung der Zirkulation der Körperflüssigkeiten, Wiederherstellung und Optimierung der Mobilität des Bewegungsapparates und der Organsysteme.
Vier Fundamente der Osteopathie
Betrachtung des Körpers als Einheit
lebensnotwendige Beweglichkeit aller Gewebe und Strukturen im Körper
Fähigkeit des Organismus zur Selbstregulation
enger Zusammenhang und Wechselwirkung von Funktion & Struktur
Drei Teilgebiete der Osteopathie
Parietale Osteopathie
die Behandlung des Bewegungsapparates (Wirbelsäule, Gelenke, Muskeln, Sehnen, Bänder)
Viscerale Osteopathie
die Behandlung von Organen und Organsystemen (Magen, Darm, Nieren, Gefäße...)
Craniosacrale Osteopathie
die Behandlung der Verbindung von Schädel ( Cranium) und dem Kreuzbein (Sacrum)
Anwendungsgebiete der Osteopathie
Kinderheilkunde
- bei Geburtsfolgen wie Schädel- und Gesichtsverformungen
- „Spuck- und Schreikinder“
- kindlicher Schiefhals
- Verdauungsstörungen und Blähungen
- Lern- und Konzentrationsstörungen
Bereich Bewegungsapparat
- bei allen Gelenksproblemen, Verstauchungen
- Rückenbeschwerden wie „ Hexenschuss“, Ischiasproblemen, Beschwerden während der Schwangerschaft
Zahn- und Kieferbereich
- bei Kiefergelenksproblemen und bißregulierenden
- Maßnahmen in fachärztlicher Zusammenarbeit
HNO-Bereich
- Nasennebenhöhlenentzündung
- Schwindel/ Tinnitus
- chron. Mittelohrentzündung
internistischen Bereich
- Sodbrennen
- Verdauungsstörungen
- Operationsfolgen- Narben / Verwachsungen
- venöse Stauungsbeschwerden- Hämorrhoiden, Krampfadern
- wiederkehrende Blasenentzündungen
urogenitaler Bereich
- Organsenkung
- chron. Blasentzündung, Menstruationsbeschwerden
- begleitend bei chron. Nierenproblemen
Craniosacrale Osteopathie
Teilgebiet der Osteopathie, welche auf den Beobachtungen von Dr. Sutherland beruht, dass die Flüssigkeit, die das Gehirn und das Rückenmark umspült, rhythmisch pulsiert.
Diese sehr feinen Bewegungen der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit lassen das Kreuzbein und die Schädelknochen rhythmisch schwingen.
Craniosacrale Therapie ist eine sehr sanfte manuelle Methode zur Beurteilung und Behandlung des Cranialen Systems.
Selbstheilungskräfte werden stimuliert, es kommt zur Steigerung des funktionellen Vermögens des zentralen Nervensystems, die Auswirkungen von Stress verschwinden.
Anwendungen der Craniosacralen Osteopathie
- Migräne/ Kopfschmerz
- akute/ chronische Schmerzen
- Hyperaktivität
- Konzentrationsstörungen
- Kiefergelenksfehlfunktionen
- Stress- und Spannungsstörungen
- Schwindel/ Tinnitus
- rheumat. Erkrankungen